Herren I: hält Anschluss an die Tabellenspitze

Herren I: hält Anschluss an die Tabellenspitze

09. Feb 2019 | Marcel Kopperschmidt |

Nach bislang sehr guten Ergebnissen zu Hause, hatte die SGR auswärts zuletzt doch des öfteren Punkte gegen nominell schwächere Gegner liegen lassen. So waren die Erwartungen vor diesem Spieltag gemischt. Das Hinspiel wurde deutlich mit 3:1 gewonnen, aber in gegnerischer Halle erwarteten die Rodheimer ein schwereres Spiel. Und dies sollte sich am Ende auch bewahrheiten.

Der erste Satz verlief ohne größere Fehler beider Teams. Beide Mannschaften spielten konzentriert auf, und es gab immer wieder erfolgreiche Block-, Angriffs und Abwehraktionen auf beiden Seiten. Lediglich der Aufschlag der SGR – mit dem man die Gegner in den vergangenen Spielen oft stark unter Druck setzen konnte und sich so entscheidende Vorteile verschaffte – war nicht druckvoll genug und die Fehlerquote zu hoch um Akzente zu setzen.

Gegen Ende des ersten Satzes konnte Rodheim sich mit zwei guten Aktionen einen kleinen Vorteil zum 18:16 erspielen, der schließlich zum Satzgewinn von 25:22 reichte.

Kassel zeigte sich vom Satzverlust allerdings unbeeindruckt und spielte gleich zu Beginn des zweiten Satzes stark auf. Durch eine druckvolle Aufschlagserie war die Annahme der SGR nicht mehr ganz so präzise wie in Satz eins und der Rodheimer Angriff scheiterte ein ums andere Mal am sehr gut positionierten Block der Kasseler. Rodheim agierte unter dem steigenden Druck jetzt oft in den entscheidenden Situationen unkonzentriert und unsicher. Gerade auf der Mittelposition war Kassel im Vergleich zum Hinspiel deutlich stärker besetzt und hier gelangen viele erfolgreiche Angriffs- und Blockaktionen, so dass Kassel schnell auf 10:4 davon ziehen konnte.

Trotz der Verunsicherung auf Rodheimer Seite ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen und kämpfte sich Punkt um Punkt wieder heran. Nach starker Energieleistung übernahm Rodheim beim Stand von 22:21 die Führung und der Satzerfolg war greifbar nah. Abermals führten Unkonzentriertheit auf Seiten der SGR gepaart mit dem stärkeren Siegeswillen im Kasseler Team dazu, dass trotz großartiger Aufholjagd der Satz mit 25:23 verloren ging.

Der dritte Satz verlief dann nahezu identisch zum zweiten Satz. Abermals verschaffte sich Kassel durch eine Aufschlagserie und konsequente Block- und Angriffsaktionen eine deutliche 11:6 Führung. Rodheim kämpfte sich abermals Punkt für Punkt heran und glich beim Stand von 22:22 aus, um dann – wie schon in Satz zwei – in den entscheidenden Situationen das Nachsehen zu haben. So ging auch Satz drei mit 25:23 an Kassel.

Jetzt war ein deutlicher Bruch im Spiel der Rodheimer zu spüren. Keiner glaubte mehr so richtig daran, das Spiel noch drehen zu können und Kassel dominierte phasenweise über die Mittel- und Außenposition, da Rodheim in Block und Angriff einfach keine probaten Mittel fand.

Trainer Voeske musste sich jetzt etwas einfallen lassen. Es war offensichtlich, dass die Wende nach den beiden so knapp und unglücklich verlorenen Sätzen nur noch durch eine sehr viel stärkere kämpferische Leistung herbeigeführt werden konnte. Und so entschied sich Voeske einen neuen Impuls zu setzen. Für den bis dato gut spielenden Morris Liebster kam Matthias Graudenz auf der Liberoposition ins Spiel. Dieser war mit der ersten Aktion auf dem Spielfeld präsent und gab Zuspieler Andreas Zander wieder die Möglichkeit im Angriff variabler spielen zu können. Auch die Körpersprache im Rodheimer Team war jetzt eine ganz andere. Die Rodheimer glaubten wieder an sich. Obwohl Kassel stark dagegen hielt, stieg der Siegeswille bei Rodheim von Ballwechsel zu Ballwechsel. Die Sicherheit in den eigenen Aktionen war jetzt bei allen Spielern spürbar und so konnten immer häufiger auch knappe Aktionen durch die SGR entschieden werden.

Jetzt war endlich „Feuer“ im Spiel der SGR und die Motivation der Akteure stieg von Punkt zu Punkt. Beim Spielstand von 16:16 gelangen Rodheim die drei entscheidenden Aktionen zur 19:16 Führung, die man sich in Satz vier nicht mehr nehmen ließ. Rodheim glich mit 25:21 zum 2:2 in Sätzen aus. Damit musste der Tie-Break entscheiden.

Rodheim schaffte es, die gute Stimmung, den Kampfgeist und den in Satz vier wiedererlangten Siegeswillen in den fünften Satz mitzunehmen. Was auch das nach wie vor gut spielende Kasseler Team versuchte, Rodheim hatte immer die passende Gegenantwort parat.

Kassel konnte den Annahmeriegel der SGR nun nicht mehr in Verlegenheit bringen und aus präziser und stabiler Annahme von Matthias Graudenz setzte Zuspieler Andreas Zander seine Angreifer effektiv in Szene:

Philip König und Levi Flott konnten durch beeindruckende Block und Angriffsaktionen Punkt um Punkt sichern.

Der bis dato gute Kasseler Block konnte Moritz Sachs und Tim Breitenfeld über die Außenpositionen und Tim Wacker über die Diagonalposition nun nichts mehr entgegensetzten. So ging der Tie-Break über eine schnelle 4:0 Führung schlussendlich mit 15:9 souverän und ungefährdet an Rodheim.

Durch den schwer erkämpften Auswärtssieg konnten die Piraten den Anschluss an die Tabellenspitze halten und es bleibt spannend...

Für die SG-Rodheim spielten:

Tim Breitenfeld, Levi Flott, Philip König, Moritz Sachs, Tim Wacker, Robert Stodtmeister, Andreas Zander, Morris Liebster und Matthias Graudenz

Trainer: Johannes Voeske