Aktuelles

Fußball Meister A-Liga 2017/2018

05. Jun 2018 | Uwe Wies |
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Bereits am vorletzten Spieltag der Saison 2017/18 war die Meisterschaftsfrage in der Fußball-Kreisliga A Friedberg geklärt. Unter dem Rockenberger Flutlicht markierte Steffen Münk den 2:1-Siegtreffer für seine SG Rodheim im Duell mit dem TuS und sicherte den Grün-Weißen damit vorzeitig den Titel und den Aufstieg in die Kreisoberliga Friedberg. Münk krönte damit eine für ihn persönlich und für die gesamte Mannschaft herausragende Rückrunde. 14 Siege und ein Unentschieden verbuchte die Elf von SGR-Coach Virginio Bazzoli in der zweiten Saisonhälfte und war damit die mit Abstand beste Rückrundenmannschaft der Liga.

»In der zweiten Halbserie haben wir nur zwei Punkte abgegeben und sind damit nach Platz drei in der Hinrundentabelle auf der Überholspur zur Meisterschaft gestürmt. Die Wintervorbereitung war das Fundament für die erfolgreiche Rückrunde«, erklärt Rodheims Fußball-Abteilungsleiter Uwe Wies, der vor der Saison nicht mit dem Aufstieg gerechnet hatte und nun nach zweijähriger Abstinenz die Rückkehr ins Oberhaus des Friedberger Fußballkreises feiern darf.

Nachdem die Grün-Weißen in der Saison 2015/16 abgestiegen waren, belegte man im vergangenen Jahr den fünften Tabellenplatz. Mit Virginio Bazzoli wurde vor der Saison einen Trainerneuling verpflichtet, der bis dahin noch keine Seniorenmannschaft gecoacht hatte. »Personell waren wir nicht besonders stark aufgestellt, zumal wir nach der Absage des VfB Petterweil keine zweite Mannschaft für den Spielbetrieb gestellt hatten. Mit Benjamin Hofmann hatten wir zudem nur einen einzigen etatmäßigen Torhüter im Kader«, blickt Wies auf die Widrigkeiten vor dem Rundenstart zurück, die sich in der 0:1-Auftaktniederlage gegen den späteren Absteiger aus Ober-Mörlen widerspiegelten. »Intern haben wir uns in einer kritischen Situation befunden, auch wenn man das nach außen nicht gesehen hat. Den Saisonauftakt haben wir trotz 80-minütiger Überzahl gegen den Aufsteiger aus Ober-Mörlen vergeigt.«

Nach fünf Siegen in Serie gegen Hoch-Weisel (4:1), Nieder-Florstadt (3:2), Dorheim (4:0), Trais (4:1) und Rendel (3:0) waren die Grün-Weißen dann jedoch in der Erfolgsspur. »Der Trainer hat für mich den größten Anteil am Erfolg. Virginio ist ein sehr ehrgeiziger Coach, der den Jungs eine völlig neue Spielphilosophie mit auf den Weg gegeben hat. Er hat dem Kader immer wieder neue Frische verliehen, auch weil er ein sehr gutes Händchen für junge Spieler hat«, nennt Wies die Qualitäten des Rodheimer Übungsleiters. »Die Motivation innerhalb der Mannschaft war durchweg enorm hoch. Wir sind zu Auswärtsspielen teilweise mit sechs Auswechselspielern gefahren, was in der Liga nicht selbstverständlich ist«, betont Wies, für dessen Mannschaft Platz eins in der Auswärtstabelle die logische Konsequenz war.

Dennoch ließ man in der Vorrunde gegen Groß-Karben (1:1), Massenheim (0:1), Wohnbach/Berstadt (1:2), Ockstadt (1:3) und Friedberg (1:4) einige Punkte liegen. »Nach der Winterpause war die Mannschaft dann auf absolutem Topniveau. Bei den Siegen in den Rückspielen gegen die direkten Konkurrenten aus Friedberg und Groß-Karben waren die Jungs hellwach und haben ihre besten Saisonleistungen gezeigt. Das waren für mich die Höhepunkte der Saison«, erklärt Wies. »Im Winter haben wir das System verändert und dadurch unser Spiel optimiert. Die Mannschaft hat das hervorragend angenommen«, ergänzt Bazzoli, der mit Antonino Lupica Coniglio und Antonio Schiavone aus der A-Jugend des FV Bad Vilbel noch einmal personelle Verstärkung erhielt, welche die junge Garde um Hagen Dörner erweiterte.

»In der Rückrunde war unser Spiel dominant, mit viel Ballkontrolle und Ruhe«, erklärt Mannschaftskapitän Dennis Bucher, der gemeinsam mit Mario Kunkel, Louis Nussbaum, Yannick Neubauer, Daniel Kliem und Antonino Lupica Coniglio den Kern der Rodheimer Abwehr bildete, die mit nur 35 Gegentreffern zur besten Defensive der Liga avanvierte. Im Angriff ragten die beiden Stürmer Frederic Bausch und Steffen Münk heraus, die gemeinsam auf 59 Treffer kamen und damit beinahe zwei Drittel aller Tore des besten Angriffs der Liga erzielten. Torhüter Benjamin Hofmann avancierte zum bärenstarker Rückhalt zwischen den Pfosten, während Dennis Becker und Marvin Nussbaum die Fäden im Rodheimer Mittelfeld zogen.

Für die neue Spielzeit haben die Rodheimer Verantwortlichen mit Davor Zanic (Rückkehr nach Auslandsaufenthalt) und Nico Württemberger (A-Jugend Klein-Karben) bereits zwei Neuzugänge zu verzeichnen. Auch der erfahrene Alexander Wehrheim kehrt nach einjähriger Verletzungspause in den Kader zurück. Steffen Münk geht dagegen zur TSG Ober-Wöllstadt zurück. »Wir werden zudem wieder eine Reserve stellen, um unserer zweiten Garnitur Wettkampfpraxis zu ermöglichen. Unser Ziel wird sein, unser Image als Fahrstuhlmannschaft abzulegen und uns in der Kreisoberliga etablieren«, blickt Wies optimistisch auf die neuen Aufgaben.

 

Im Frauenfußball neue Wege gehen

04. Jun 2018 | Uwe Wies |
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Seulberg. 

Als sich Dietmar Privat und Nicolas Cadd auf dem Waldsportplatz in Seulberg begrüßen, schließt sich für sie ein Kreis. Wer hätte das gedacht, dass die beiden einmal die Mitinitiatoren für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit zweier Fußballabteilungen sein würden! „Der Nicolas“, schießt Privat los, „der ist früher mit meinem Sohn Yannick in eine Klasse gegangen“, und der erwähnte Trainerkollege lächelt zustimmend.

Früher war, als die beiden Familien in Rodheim Nachbarn waren. Das ist tatsächlich schon lange her. Denn Nicolas Cadd hat mittlerweile selbst eine Familie gegründet. Und weil er deswegen keine Zeit mehr hat, die Fußballerinnen der SG Rodheim zu trainieren, kommt der Vater seines damaligen Schulkameraden ins Spiel. Dietmar Privat wohnt nun in Seulberg, trainiert beim SVS die B-Mädchen, kickt aber selbst gelegentlich bei den Alten Herren der SG Rodheim. So kam eins zum anderen.

Das Ergebnis ist auf dem grünen Rasen im Waldstück hinter den Tennisplätzen zu sehen: Blutjunge, und schon etwas erfahrenere Fußballerinnen wollen sich für ein Gruppenfoto aufstellen. Sie tragen zwar verschiedene Trikots, sollen aber gleich zusammen trainieren und in Zukunft auch miteinander spielen. Fußballspielgemeinschaft Seulberg/Rodheim wäre ein denkbarer Name, vielleicht einigt man sich darauf, „das müssen wir uns aber erst noch überlegen“, lächelt Dietmar Privat.

Zwei alte Weggefährten: Die Trainer Dietmar Privat (SV Seulberg) und Nicolas Cadd (SG Rodheim).

Der jung gebliebene Seulberger ist zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und hat vor zwei Jahren eine Jugendmannschaft übernommen, die C-Mädchen. Natürlich, denn Privat ist Frauenfußball-Coach der ersten Stunde. Spielerfrauen hätten im Jahr 1986 den Vorschlag geäußert, ebenfalls ein Fußballteam bilden zu wollen. „Nach einer Viertelstunde waren die meisten wieder im Vereinsheim“, scherzt Privat rückblickend. Mit der Mannschaft klappte es dennoch, er coachte sie drei Jahre, und nach vielen Trainerstationen im Rhein-Man-Gebiet – unter anderem beim ruhmreichen 1. FFC Frankfurt – ist Privat jetzt wieder in Seulberg tätig.

Weil ihm 16 Spielerinnen zur Verfügung standen – eine geradezu luxuriöse Situation für einen Jugendtrainer dieser Altersklasse – meldete der Seulberger Coach zu dieser Saison die B-Mädchen für die Runde mit Teams in normaler Mannschaftsstärke an. Zuvor kickten die Mädels zu siebt. Auf dem Großfeld zahlte der SVS viel Lehrgeld, denn die Verbandsliga ist in dieser Altersklasse schon die unterste Liga, so dass namhafte Gegner mit sportlicher Qualität auf dem Waldsportplatz aufliefen. Viele Partien verloren die wackeren Seulbergerinnen deshalb – und manche Spielerin die Lust.

 

Viertelstunde entfernt

Auch Privats früherer Nachbar möchte das Fortbestehen seines Teams sichern. Eine Spielgemeinschaft macht schon deshalb Sinn. Die nicht so weit entfernt spielende SG Bad Homburg/Köppern habe nicht so viel Interesse gezeigt, schildert Privat. Außerdem fahre man von der Wetterau in den Taunus gar nicht so weit. Acht Kilometer – „wir waren in einer Viertelstunde da“, sagt Nicolas Cadd.

Uwe Wies, Abteilungsleiter Fußball der SG Rodheim, und Michael Jegust, Zweiter Vorsitzender des SV Seulberg, haben die Bemühungen einer Kooperation prompt forciert. Auf zwei Jahre ist sie erst einmal angelegt. Ziel ist es, eine Frauenmannschaft und eine U 16 zu melden, erklärt Privat, der wie Susi Rexhausen als Trainer zur Verfügung steht. Während er das sagt, zeigt er auf drei junge Spielerinnen, die sich nicht weit von ihm unterhalten. Franziska Aulbach, Hannah Knaut und Johanna Schwemer rückten bald zu den Frauen auf – obwohl erst 15 und 16 Jahre alt. Eine A-Jugend-Runde gibt es für Fußballerinnen in der Region nicht.

 

Aktion für Mädchenfußball

Die neue Spielgemeinschaft für bestenfalls zwei Teams ist für den SV Seulberg die nächste gute Nachricht, nachdem der Bau eines zweiten Spielfeldes mit Kunstrasen fertiggestellt und wieder eine zweite Männermannschaft formiert werden konnte. Für die Zusammenarbeit mit der SG Rodheim kommt es wie gerufen, dass der SVS im Rahmen der Aktion „Mehr Mädchen auf den Rasen“ einer großen Gesundheitskasse mit Sitz in Bad Homburg ein Premium-Förderpaket im Wert von 2500 Euro gewonnen hat. Dazu, so erläutert Beratungscenterleiter Markus Rambadt flugs, bevor das erste gemeinsame Mannschaftsfoto gemacht wird, gehörten zum Beispiel die Kostenübernahme einer Trainer-C-Lizenz und ein hochwertiger Trikotsatz.

Mehr als 100 Clubs profitierten schon in Hessen von der Aktion, die 2018 letztmals durchgeführt wird. Jetzt also auch die Seulberger Fußballerinnen. Die schauen jedoch erst einmal skeptisch drein. Trikots in Weiß und Grün? Dabei dominiert doch das Rot im Vereinswappen. Daran, so sagt ein Mädchen augenzwinkernd, müsse man sich erst einmal gewöhnen.

Frederic Bausch Törjäger des Monats

03. Jun 2018 | Uwe Wies |
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Die letzten Entscheidungen: Auch im elften Wettbewerbsjahr ermöglichten es unterschiedliche Spielklassen-Faktoren, den Tatendrang offensivorientierter Spieler ligaübergreifend zu bewerten. Zu gewinnen gab’s dank der Unterstützung von Thomas Mayer (PTM-Consult Investment) in der Saison 2017/2018 erneut tolle Pokale: Die letzte von insgesamt sieben Trophäen (Goldener Torjäger) für monatsbezogene Höchstleistungen sicherte sich Frederic Bausch vom A-Liga-Meister SG Rodheim. In der Jahreswertung (Großer Torjäger-Cup) war hingegen Jake Hirst, Scharfschütz in Diensten des künftigen Gruppenligisten TSV Bad Nauheim, die klare Nummer eins. Er gewann vor Erkan Gök (FC Karben und Baris Özdemir (Türk Gücü Friedberg).

Frederic Bausch: 24 Jahre. Er spielt seit vier Jahren für die SG Rodheim, gewann im finalen Saisonmonat Mai mit 26,0 Wertungspunkten (13 Treffer) seinen ersten »Goldenen Torjäger« und landete in der Jahreswertung auf einem respektablen neunten Platz. Sein Ziel für die kommende Runde: »Mit vielen Toren dafür sorgen, dass wir nach der A-Liga-Meisterschaft auf der Kreisoberliga-Bühne sportlich mithalten und dem Abstiegskampf aus dem Weg gehen können.«

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