Rodheimer Piraten erneut Deutscher Meister Ü53

Rodheimer Piraten erneut Deutscher Meister Ü53

31. Mai 2022 | Martin Kersten |
66BA441D 2692 4382 BB58 8EAE92ED6693 1 105 C

 

Mit dem Ziel, ihren Deutschen Meistertitel aus dem vorigen Jahr zu verteidigen, begaben sich die Ü53-Senioren der SG Rodheim am 27. Mai auf die weite Reise in die Hansestadt Rostock.

Zu Beginn der Gruppenphase stellte der Erfurter VC keine große Hürde dar und konnte mit 25:12 und 25:14 besiegt werden. Gegen den Titelanwärter RBSSV Düren zeigte sich jedoch schnell, dass die Piraten aus Rodheim noch nicht ins Turnier gefunden hatten und wie ein wild gewordener, undisziplinierter Haufen agierten. Nach dem Gewinn der ersten Satzes (25:23) breitete sich Chaos aus und nach zwei Satzverlusten (16:25, 10:15) erreichte man die Zwischenrunde nur als Gruppenzweiter.

Dort wartete mit dem BSV Bayreuth ein unangenehmer Gegner. Die Rodheimer Headcoaches Markus Steinhauer und Uli Bönsch überraschten jedoch nicht nur das eigene Team mit einer taktischen Umstellung der Mannschaft. Stefan Brömmeling wechselte auf die Mittelblockerposition und Thomas Henrichs übernahm dessen Annahme-Aussen-Rolle. Mit dem nun souverän agierenden Libero Stefan Eder und mit Christian (Doc) Albrecht konnte so die Annahme stabilisiert werden. Die Zuspieler Martin Kersten als auch Markus Lensing verteilten die Bälle nach Belieben auf alle Positionen. Wolfgang Weber punktete über Diagonal und aus dem Rückraum. Hightower Stefan Kann ließ im Mittelblock kaum etwas anbrennen und auch die immer wieder zum Einsatz kommenden Peter Stößinger, Thies Jünger und Frank (Eddy) Ettlinger sorgten für Entlastung. Mit einem 2:1 (23:25, 25:13, 15:4) wurde das Halbfinale erreicht.

So hatte sich überraschend eine Aufstellung gefunden, mit der in der Vorbereitung nicht zu rechnen war. Spätestens nachdem die Rodheimer Piraten bei der abendlichen, feucht fröhlichen Rostocker Hafenrundfahrt das Ruder übernahmen und als letztes Team von Bord gingen, stand einer erfolgreichen Titelverteidigung nichts mehr im Wege.

Sonntag morgens ging es im Halbfinale gegen Helios Berlin. Nach einem ungefährdeten ersten (25:21) und einer Führung im zweiten Satz kippte das Spiel jedoch. Die Aufschlagquote des ehemaligen Nationalspielers Thomas Brall und die Blockqualität der früheren Erstligaspieler Dirk Schlotfeld und Ralf Jeder steigerte sich und es entwickelte sich ein Volleyballkrimi. Nach Rückstand im dritten Satz (1:6 und 4:8) kämpften sich die Rodheimer zurück, wehrten noch drei Matchbälle ab und beim Stand von 16:16 beendete Stefan Brömmeling mit zwei Monsterblocks das Spiel.

Mit dem TV Kressbronn vom Bodensee stand Rodheim der letztjährige Ü47-Meister im Finale gegenüber, der überraschend den RBSSV Düren deutlich im Halbfinale besiegte. Markus Steinhauer und Uli Bönsch änderten nichts an der Aufstellung und die Rodheimer waren bis Mitte des zweiten Satzes nicht aufzuhalten. Christian Albrecht und Thomas Henrichs punkteten über Außen nach Belieben. Stefan Brömmeling konnte auch durch einen Dreierblock in der Mitte nicht aufgehalten werden. An Stefan Kanns Block war eh kein Vorbeikommen. Durch die gute Annahme von Libero Stefan Eder wurde Wolfgang Weber über Diagonal immer wieder durch Zuspieler Martin Kersten brillant in Szene gesetzt. Nach 25:20 und einer beruhigenden Führung im zweiten Satz lag jedoch nach einer spektakulären Abwehraktion das Momentum plötzlich bei den Kressbronnern. Auch auf deren Seite standen schließlich ehemalige Erst- und Zweitbundesligaspieler. Die inzwischen sehr zahlreichen Zuschauer (ca. 200 werden es gewesen sein) wollten ebenfalls mehr von diesem hochklassigen Finale sehen und feuerten die Kressbronner zu einem 25:21 Satzgewinn an. Der Tiebreak musste entscheiden. Die mitgereisten Piraten-Bräute (Martina, Tina, Clara, Ulrike) und Smutje Max, angeführt von dem verletzten Joachim (Jojo) Jahr, peitschen ihr Team mit lauten Gesängen weiter an. Durch die bereits im zweiten Satz entlastenden Einwechslungen von Markus Lensing und Peter Stößinger fingen sich die Rodheimer wieder und führte im dritten Satz immer mit ein bis zwei Punkten. Thies Jünger verstärkte zeitweise noch den Block und bei 14:13 verwandelte Stefan Brömmeling den Matchball zur erlösenden erfolgreichen Titelverteidigung.

(Autor: Thomas Henrichs)